- George Balanchine
- Martha Graham
- Ohad Naharin
- Joseph Hernandez
Die Semperoper in Dresden, ein ikonisches Wahrzeichen künstlerischer Darbietung, hat mit dem Ballettabend „Labyrinth“ einmal mehr bewiesen, dass sie ein Nährboden für kulturelle Exzellenz ist. „Labyrinth“ ist eine tiefgreifende Erkundung der menschlichen Psyche und ein Schauplatz der Emotionen, Fantasien und Leidenschaften.
Dieser vierteilige Ballettabend ist eine Komposition von vier namhaften Choreografen: George Balanchine, Martha Graham, Ohad Naharin und Joseph Hernandez. Besonders faszinierend sind Balanchines „Vier Temperamente“ aus dem Jahr 1946, die ein tänzerisches Spiegelbild der Melancholie, Sanguinität, Phlegmatik und Cholera darstellen. Was besonders auffällt, ist die Reduzierung von Bühne und Kostüm, wodurch der Fokus ausschließlich auf der präzisen Ausführung der neoklassischen Choreografie liegt.
Martha Grahams Werk „Errand into the Maze“, nur ein Jahr nach Balanchines Stück entstanden, ist eine eindringliche Interpretation des griechischen Minotaurus-Mythos und konzentriert sich auf eine Tänzerin und einen Tänzer. Ohad Naharin, ein Schüler Grahams, setzt mit seiner energiegeladenen Choreografie „Black Milk“ aus dem Jahr 1991 eine dynamische Note, in der fünf Männer in einer archaisch anmutenden Kreation über die Bühne getrieben werden.
Schließlich bringt Joseph Hernandez mit „Songs for a Siren“ eine düster-mysteriöse Choreografie auf die Bühne, die die Räumlichkeit in einen Ort innerer und äußerer Ausweglosigkeit verwandelt. Diese Choreografie greift das Thema der Sirene auf, inspiriert sowohl vom griechischen Mythos der „Odyssee“ als auch von modernen Interpretationen der Sirene als Signal oder Alarmsignal.
Der Ballettabend „Labyrinth“ ist eine vielschichtige und tiefsinnige Darstellung menschlicher Emotionen und Temperamente.
Keine weiteren Aufführungen in der Spielzeit 2023/2024